Der zwölfte Mann

5. Februar 2023

Auspowern mit Spaß-Potential

Foto: imago images / YAY images

Lea Grebe

erklärt, warum Zumba nicht nur Spaß macht

Feurige lateinamerikanische Klänge erfüllen den großen Kursraum im Hünfelder KiSports. Ein Dutzend Menschen sind dort zusammengekommen und geben sich den flotten Beats hin. „Und eins, eins, zwei und weiter, wuuuh“, hallt die Stimmer von Kursleiterin Lea Grebe durch den Raum.

Leas Weg zum Zumba

„Ich bin in Frankreich ganz zufällig in einen Zumba-Kurs gestolpert“, erinnert sie sich. Das war 2012. „Beim ersten Mal fand ich es tatsächlich total ätzend. Eigentlich wollte ich einen HipHop-Kurs besuchen.“ Wenige später – zurück in Deutschland – gibt sie dem Sport mit lateinamerikanischen Wurzeln eine zweite Chance und ist begeistert. „Ich habe schon immer gerne getanzt, hier in Deutschland war es etwas anders. So habe ich weiter gemacht.“ Nach einem halben Jahr macht sie schon einen Trainerschein. „Ich wollte eigene Kurse geben und die Menschen mit diesem Sport anstecken“, sagt die Hünfelderin.

Zumba ist mitreißend, einfach verrückt. Daher lautet das Motto: skip the workout, join the party (zu Deutsch: überspringe das Workout, trete der Party bei. „Für mich ist es eine Tanzparty, bei der ich nebenbei Sport mache“, untermalt die Lehrerin.

Zumba eroberte die Welt

Die Herkunft des Wortes Zumba lässt auf die lateinamerikanische Wurzeln schließen – auf Spanisch heißt Zumba nämlich so viel wie „schnelle Bewegung und dabei gute Laune haben“. Ursprünglich kommt das Tanz-Workouts aus Kolumbien. Alberto „Beto“ Perez arbeitete dort in den 90ern als Fitnesstrainer und stieß ganz zufällig auf den erfolgreichen Trend, den er später Zumba taufte. Bei einem seiner Aerobic-Kurse fiel ihm auf, dass er die dafür vorgesehene Musik vergessen hatte.

Zumba-Erfinder Alberto Perez.

Um die trainingswilligen Sportler nicht nach Hause schicken zu müssen, holte er kurzerhand eine private Musik-Kassette aus seinem Auto. Statt dem typischem Aerobic-Sound kamen nun für die Teilnehmer ganz unerwartet traditionelle Merengue- und Salsa-Rhythmen aus den Boxen. Fitnesstrainer Perez ließ sich jedoch nichts anmerken und passte die Aerobic-Übungen spontan den Latino-Klängen an.
Wenig später schwappte Betos selbstkreierter Fitnesstrend in die USA über. So wurden 1999 die ersten Zumba-Kurse in den Vereinigten Staaten angeboten. Perez zeigte sich einmal mehr geschäftstüchtig, ließ den Begriff Zumba als Marke eintragen und gründete die „Zumba Fitness LLC“. Mittlerweile gehören die Kurse zum festen Programm in den Fitnessstudios.

Die Grundlagen

Merengue, Salsa, Tango, Bachata und Reggaeton gehören zu den grundlegenden Tanzrichtungen, die in einer Zumba-Stunde integriert werden. „Die große Vielfalt an Tanzrichtungen spiegelt die große Vielfalt der tanzenden Menschen dar“, erklärt Lea.

Mehr als nur Spaß?

Beim Zumba wird stets in der Gruppe geschwitzt und das nicht zu knapp. Denn: Die Mischung aus Aerobic, Tanzelementen und Intervalltraining hat es in sich: Was von vielen oft als lockere Tanzstunde belächelt wird, ist in Wahrheit ein beinhartes Workout. Beim Zumba sind nicht nur Beine, Bauch, Po und Arme ununterbrochen gefordert. „Die bpm-Zahl variert immer wieder, so dass sich ebenso die Intensität verändert“, erklärt Lea. So schießt der Puls mal ordentlich in die Höhe, kann anschließend aber wieder hinunterfahren. „Das Training in der Gruppe macht großen Spaß, wir reisen uns gegenseitig mit, haben Spaß zusammen. Das wir gerade Sport machen, rückt dabei tatsächlich eher in den Hintergrund“, schmunzelt die 32-Jährige und ergänzt: „Zumba ist für jede Altersklasse und jeden Typen geeignet. Oft ist die körperliche Fitness tagesabhängig. Da lässt es sich beim Zumba super variieren – anstatt Sprüngen, macht man eben mal nur die Basics oder lässt die Armbewegungen weg.“

Dafür ist es gut …

– das Herz-Kreislauf-System wird gestärkt
– die Fettverbrennung wird angeregt
– Kraftelemente können jederzeit integriert werden
– auch im Wasser möglich
– Ausdauertraining
– Endorphine werden freigesetzt

Nach 60 Minuten ist es Zeit für ein Cool Down. Dabei ging die Stunde voller Power, fetzigen Beats, mitjubeln und verschiedenenn Tanzschritten viel zu schnell vorbei. „Bevor ihr alle geht, ist es Zeit für unser obligatorisches Foto“, verkündet Lea, ehe sie die glücklichen Tänzer ins Wochenende verabschiedet.

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