Fit mit Hüftschwung? – ein Selbstversuch!

Ein Trendsport
im Selbsttest
Spielen, tanzen, Sport machen – der Hula-Hoop-Reifen kann vielfältig eingesetzt werden. In den letzten beiden Jahren ist er vom Kinderspielzug immer mehr zum Trendsport geworden. Doch was ist wirklich dran? Ich starte einen Selbsttest!
Reifenlaufen, Jagen, Kinderspaß – Die Geschichte des Hula Hoops
Die Geschichte des Hula Hoops begann vor 2000 Jahren. Schon die alten Griechen bewegten Reifen. Ein Mann namens Hippokrates von Kos schrieb das „Corpus Hippocraticum“ – ein Buch, in dem mehr als 60 medizinishe Texte zusammengesammelt wurden. Einer dieser Texte empfahl den Reifenlauf: Dabei rollten die Menschen mit ihren Händen oder einem Stock einen schweren Holzreifen vor sich her. Das sollte angeblich gut für die Gesundheit sein. Auch bei den indigenen Völkern Nordamerikas gehörten Reifen zum Alltag. Sie übten damit Jagdtechniken. Jemand trieb zum Beispiel einen Reifen vor sich her und die anderen warfen lange Stangen durch die Öffnung des Reifens. Sie veranstalteten sogar Wettkämpfe, in denen sie mit Pfeil und Bogen auf die Reifen schossen, damit sie treffsicherer wurden. Die jungen Jäger trainierten so ihre Geschicklichkeit und bereiteten sich auf die Jagd vor.
Im Laufe der Zeit wurden die Reifen immer beliebter – im 19. Jahrhundert hatte so gut wie jedes Kind einen eigenen. Sie veranstalteten Wettläufe und spielten damit, wenn ihnen langweilig wurde.

Der Durchbruch
Die Amerikaner Arthur Melin und Richard Knerr gründeten Jahr 1948 das Geschäft „WHAM-O“. Als sie hörten, dass Kinder in Australien im Sportunterricht Holzreifen benutzten, kam ihnen die Idee von Reifen aus Kunststoff. Sie waren damals die ersten, die dem Reifen einen richtigen Namen gaben. „Hula“ steht dabei für einen hawaiianischen Tanz, und „Hoop“ ist das englische Wort für Reifen. Sie trugen das Spielzeug in die Grundschule von Pasadena in Kalifornien. Die Kinder waren begeistert. Im Handumdrehen wurde der Hula-Hoop zum erfolgreichsten amerikanischen Spielzeugartikel: Innerhalb von vier Monaten verkauften sie 25 Millionen Hula-Hoop-Reifen. Innerhalb kurzer Zeit wurde der Hula-Hoop auf der ganzen Welt berühmt.
Im Selbsttest
Schon als kleines Kind gehörte der Hula-Hoop-Reifen zu meinem Lieblingsspielzeug. Ob in Omas Wohnzimmer oder im Hof – die Hüften schwingen konnte ich überall. Heute hat sich diese Aktivität vor allem ins Fitnessstudio verlegt. Und da bin ich nicht die einzige. Immer mehr vornehmlich weibliche Sportler greifen zu dem meist mehrfarbigen Reifen, den es mittlerweile in etlichen Ausführungen gibt. Um ihn so richtig in Schwung zu bringen, gilt es, die Bauchmuskeln kräftig anzuspannen.
Bereits während der Corona-Zeit und den damit einhergehenden Lockdowns entwickelte sich das „Hullern“ zu einem richtigen Trend. Die bunten Reifen waren plötzlich überall ausverkauft, jeder postete bei Instagram den Hashtag #hullern, etliche Anleitungen und Videos gingen viral. Plötzlich wurde nebenbei gekocht, das Baby gewickelt und gefüttert und die Hausarbeit erledigt. Spaß bei Seite. Plötzlich war jeder Profi und pries diesen Trend als DIE neue Abnehmmethode an. Vorher-Nachher-Bilder kursierten im Netz, „Profitipps“ wurden gegeben, Rabattcodes angeboten.
Und so wollte ich schließlich wissen: Was ist wirklich dran an dem Hype Hula Hoop?
Was bringt Hula Hoop?
Zwar verbrannt man nicht so viele Kalorien wie bei anderen Sportarten, doch auch hier können die Pfunde purzeln – mit etwas Geduld. Zudem wird die Wirbelsäule mobilisiert, um unter anderem Rückenschmerzen vorzubeuegn oder gar zu lindern. Zudem wird die Bauch- und Rückenmuskulatur gekräftigt, was den gesamten Rumpf stabilisiert. Das Hüfteschwingen bringt außerderm das Herz-Kreislauf-System in Schwung. Doch aich die Stärkung der Oberschenkelmuskeln sowie des Beckenbodens darf nicht außer Acht gelassen werden.
Von nun an habe ich den bunten Reifen fest in mein Trainingsprogramm integriert – heißt: fünf Mal die Woche für zehn Minuten. Was anfangs etwas holprig anfing, hat sich ganz schnell in Routine verwandelt. Während der Reifen nun fröhlich seine Runden um meine Hüfte dreht, beantworte ich Nachrichten auf dem Handy oder lese ein paar Seiten meines neuen Buches. Auch Unterhaltungen oder Telefonate vertreiben die Zeit bestens. Als ich den Reifen am zweiten Tag ansetze, merke ich ein leichtes Drücken. Es fühlt sich fast wie blaue Flecken an, zu erkennen ist jedoch nichts.
Eines steht auf jeden Fall fest: Es hat großen Spaß gemacht und ich werde es auf jeden Fall weiter in mein Training integrieren. Dass ich meine Bauchmuskeln aber dem Hullern zu verdanken habe – mit dieser Aussage würde ich mich weit aus dem Fenster lehnen. Doch wie heißt es so schön? Hauptsache es macht Spaß und man hat sich bewegt.
Schon gewusst?
Als Teil der Sportart „Rhythmische Sportgymnastik“ ist der Hula-Hoop-Reifen sogar olympisch. So
Ebenfalls zu den Trendsportarten gehört das Seilspringen – ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen und das ebenfalls mal auf die Probe gestellt. Hier das Ergebnis.