Der zwölfte Mann

4. Dezember 2022

Der Schlüssel zum Erfolg?

Foto: imago images / Panthermedia

Melanie Kibler

erklärt, wann man sich wie auf- und abwärmen sollte

Ist Aufwärmen nötig? Schaue ich mich in meinem sportlichen Umfeld um, müsste ich diese Frage wohl mit ,Nein‘ beantworten. Kaum Jemand scheint sich so richtig auf das anstehende Training vorzubereiten. Stattdessen soll es direkt ans Pumpen gehen, so mein Eindruck. Dabei ist Aufwärmen immens wichtig für eine erfolgreiche Trainingseinheit, erklärt Melanie Kibler. Sie studiert aktuell Bewegungscoaching und Gesundheit und arbeitet nebenbei im Hünfelder KiSports.

Allgemeines Aufwärmen

„Grundsätzlich ist Aufwärmen sportartabhängig“, erklärt die Hünfelderin. Ein Sprinter beispielsweise würde sich vor dem Training nicht ,Ausstrecken‘, weil das den Muskeltonus heruntersenkt. „Gehe ich ins Fitnessstudio und möchte dort eine Sporteinheit absolvieren, sollte ich mich zunächst fünf bis zehn Minuten warmmachen. Das kann auf verschiedene Weisen sein. Crosstrainer, Laufband Rudergerät, Fahrrad – jeder so, wie er es am liebsten mag“, verdeutlicht die 22-Jährige.

Vorteile von Aufwärmen

– es fördert die Durchblutung
– es kurbelt das Herz-Kreislauf-System an
– die Körpertemperatur wird hochgefahren
– es findet eine Reizweiterleitung statt, wodurch die Regeneration schneller und besser verläuft
– Muskulatur wird besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt

Ein Unterschied

Zwischen Dehnen und Mobility födern wird in der Bewegungslehre klar unterschieden. Während Dehnen meist passiv geschieht, werden bei der Mobility die Gelenke aktiv aufgewärmt.

Sportspezifisches Aufwärmen

„Spezifisch Aufwärmen sollte man sich dann, wenn man beispielsweise an seine Maximalkraft gehen will – sprich beim Kreuzheben, Bankdrücken, Schulterdrücken“, erklärt Melanie. Zum Aufwärmen empfiehlt es sich hier, mit leichtem Gewicht zu arbeiten, um die Gelenke und muskeln auf die anstehende Belastung vorzubereiten. „Aufwärmen ist aber auch immer abhängig von vielen unabhängigen Faktoren“, weiß die Studentin. Vorerkrankungen, Trainingsziel, Sportart und die Tagesform können entscheidende Faktoren sein. Auch die muscle-mind-connection sollte nicht außer Acht gelassen werden. Das Aufwärmen dient darüberhinaus dazu, mit leichtem Gewicht auf die richtige Technik zu achten.

Foto: imago images / Westend61

Vorteile des sportspezifischen Aufwärmens

– es beugt Verletzungen vor
– es ist leistungssteigernd und fördert den Muskelzuwachs

Aber warum wärmen sich dann so wenige Sportler, vor allem im Fitnessstudio kaum oder gar gar nicht auf? „Viele sehen es als Zeitverschwendung an und sehen das Nutzen daran nicht. Sie kommen ins Gym, um direkt mit dem Pumpen loszulegen. Das ist immer riskant“, warnt Melanie und betont: „Es muss nichts Wildes sein – alles ist besser als nichts.“

Nach der Einheit

Ebenso wichtig wie das richtige Aufwärmen ist auch das Abwärmen oder auch Cool Down genannt nach der Sporteinheit. Heir empfielt die Studentin leichte Sets. „Nochmal langsam aufs Laufband gehen oder auch Faszienübungen machen ist immer sinnvoll.“

Vorteile des Abwärmens

– Herzfrequenz herunterbringen
– im Kopf herunterfahren
– Regerneration wird verbessert und unterstützt
– Atmung normalisiert sich
– schnellerer Abbau von Stoffwechselprodukten bspw. Laktat

Allgemein aber sagt Melanie: „Sowohl fürs Aufwärmen als auch das Abwärmen gibt es keine festgeschriebenen Gesetze. jeder sollte nach seinem eigenen Körper gehen. Jeder bevorzugt andere Übungen. Wichtig ist aber, dass man überhaupt was macht und dabei auf sein Körpergefühl hört.“

Das Hünfelder KiSports hat ein breites Kursangebot – beispielsweise Spinning und Seilspringen. Lest mal rein!

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